„Ein Schmuckstück“ sei der Kunstrasenplatz auf der Anlage des TSV Ganderkesee, sagte Bürgermeisterin Alice Gerken. TSV-Vorsitzender Andreas Dietrich dankte allen Beteiligten.
VON HERGEN SCHELLING
GANDERKESEE – Keine Pfützenlandschaft mehr auf der Spielfläche, keine tiefen Risse in der Grasnarbe, keine Matschepampe im Fünfmeter-Raum: Der TSV Ganderkesee hat jetzt einen Fußballplatz, der auch bei Schlechtwetter gut bespielbar bleibt. „Sonst müssten wir jetzt schon wieder über Spielausfälle und Verlegungen nachdenken“, sagte Vorsitzender Andreas Dietrich am Donnerstagnachmittag bei der Einweihung des Kunstrasenplatzes am Immerweg. „Ein echtes Schmuckstück“ nannte Bürgermeisterin Alice Gerken das neue Borste- Spielfeld, für das ein vorheriger Rasenplatz umgestaltet wurde. Wertvolle Schmuckstücke seien aber auch „verdammt teuer“, fuhr sie fort und listete die Kostenträger auf: Von den 742 300 Euro, die im Projektantrag standen, übernahm die Gemeinde 285 000, dazu kamen jeweils 100 000 Euro vom Landkreis, dem Landessportbund und dem EU-Förderprogramm Leader. Den Rest schultert der Verein, der für seinen Anteil auch einen Kredit aufnehmen musste. Die Gemeinde sichert ihn mit einer Bürgschaft ab.
Im Sommer legte die Gemeinde auf ihren Zuschuss sogar noch 25 000 Euro drauf, um das Großprojekt ökologisch verträglicher zu machen: Statt des bisher üblichen Gummigranulats, das zunehmend als umweltbelastend erkannt wurde und dem ein EU-weites Verbot drohte, wurde zur Verdichtung des Kunstrasens ein Sandgemisch genommen. Das ist in Ganderkesee größtenteils schon eingepflegt worden.
„Rund 25 Tonnen Sand kommen aber noch drauf“, sagte Jonas Heidbreder vom Planungsbüro Pätzold + Snowadsky (Osnabrück) am Donnerstag. Das hindert den TSV aber nicht, den Platz bereits in Betrieb zu nehmen. Er soll es sogar: Training und Spiele tragen dazu bei, dass der bereits ausgebrachte Sand tiefer in den Kunstrasen einsickert. „Man kann schon gut drauf spielen“, meinte Andreas Dietrich, auch wenn sich das Sprungverhalten der Bälle im Laufe der Zeit noch ändern werde. Der TSV-Vorsitzende lobte die Arbeit der beteiligten Firmen Friedemann Richter (Vorbereitung) und Polythan (Verlegung): „Sie haben den Zeitplan eingehalten und eine astreine Visitenkarte hinterlassen.“ Besonders dankte Dietrich den Helfern und Förderern aus dem TSV und dessen Umfeld sowie den Vertretern von Rat und Verwaltung für ihre uneingeschränkte Unterstützung.
Die erhält übrigens genauso der VfL Stenum. Dessen neuer Kunstrasenplatz wird aber erst in gut drei Monaten fertig sein.
NWZ-Artikel vom 31.01.2020