Hurra, es ist wieder Sommer-Team-Cup-Zeit! Seit 13.05.24 springt das Runde wieder ‚auf‘ dem
Eckigen, wenn’s gut läuft. Warme Luft, schlechter Duft, Summertime halt. Sechs Freunde des
edlen Ballsports quälen sich nach Feierabend in die heiße Halle und lassen ihre Liebsten
allein zuhaus:
„Ganderkesee 1“
- Karsten Gottschalk
- Jutta Schovanka
- Heiner Beese
- Arnold Rohlfs
- Klaus Edelmann
- Klaus Petermann
Wir sind ein Team der ersten Stunde und haben bisher alle vier STCs seit Sommer 2021 voller Begeisterung mitgemacht. Unsere Motivation:
- Die lange Zeit zwischen den Serien durch Spielen überbrücken,
- unsere ‚eigene Mannschaftsaufstellung‘ kreieren, indem wir uns vereinsübergreifend aufstellen,
- and last but not least endlich mal andere Gegner haben und nicht die seit über 10 Jahren gleichen „Pappnasen“ als Gegenüber. Der Ausdruck ist nicht böse gemeint, ich denke, jeder Tischtennis-Spieler mit ‚Erfahrung‘ weiß, was ich meine. Hude möge mir verzeihen.
Spiel 1: Die Hölle von Dauelsen
Wir reisen mit 5 Spielern und 2 Autos in Dauelsen an. Corona lässt grüßen: maximale Spieleranzahl, minimales Virenrisiko. Draußen 26 °C, in der Halle gefühlte 27 °C und ein ganzes (!) bodengängiges Fenster auf Kipp.
5 Minuten vor dem angesetzten Spielbeginn kommt endlich das 2. Auto. Leider hat Heiner, unser Mannschaftsführer, die anderen in die Irre geschickt: in Verden gibt es auch einen „Mühlenberg“ statt Halle in der „Mühlenstraße“! Unsere Gegner, TTC Stiftung Kantentest, sind drei Spieler im Alter zwischen 16 J. und 18 J. mit dem der Jugend eigenen Flair von Arroganz, gepaart mit echtem Selbstbewusstsein. Gespielt wird mit ‚Joola flash‘ an zwei Platten.
Gleich bei der ersten Battle geht es zur Sache, Leon Stubbemann (16 J.; QTTR 1462) gegen Jutta Schovanka (ü60; QTTR 1310). Niederlage für mich, im 5. Satz 11:8, nach einem über das ganze Spiel andauernden heftigen Schlagabtausch. Beifall von meinen Mitspielern. Schade!
Gottschalk gewinnt und unser Doppel Beese/Edelmann (1268/1222) verliert unerwartet knapp im 5. Satz gegen Stubbemann/Meier (1462/1294), Respekt! Das Spitzenduell Stubbemann gegen Gottschalk gewinnen wir mit einem Rückhand-Stich von Karstens Flatternoppe, der den Ball gegen die Netzkante setzt, wo er dann fröhlich auf die gegnerische Seite purzelt. Schade, wir hätten gerne Beifall geklatscht, aber dafür sind wir zu gut erzogen!
Letztendlich verlieren wir das gesamte Match
knapp mit 4:3. Von der anfänglichen Arroganz
ist am Ende nichts mehr zu spüren. Geblieben
ist schlussendlich der gegenseitige Respekt
vor dem Können der jeweils anderen Mannschaft!
Gut so!
Spiel 2: Ein denkwürdiger Kampf in Ottersberg
Anreise mit vier Spielern in einem Auto, Zeit zu quatschen. Diesmal sind wir alle pünktlich in der Halle. Zwinker! Unsere Gegner sind dieses Mal noch jünger: 15 J.; 15 J. und 18 J. (die Nr. 3). Gerade die beiden Jüngsten sind aufgeregt und (über)motiviert, aber dazu kommen wir gleich.
Gespielt wird in einer gut belüfteten Halle (s. Foto) mit gelben Tibhar-Bällen. Ungewohnt!
Wir treten heute im Einzel mit 2, 4, 5 an. Jeder soll seinen Anteil an Einzeln und Doppeln bekommen!
Als Nr. 1 im Match spiele ich zuerst gegen Fil Kloster (QTTR 1352), Linkshänder, Bananen-Topspin auf der Vorhand, fiese Aufschläge, aufgeregt und schnittempfindlich. Der 4. Spieler (Magnus Bosse) unserer heutigen Gegner, den LSS Youthchamps, hat sich laut eigenen Angaben beim Fußball spielen mit seinem kleinen Bruder am Fuß verletzt, macht deswegen heute den Coach. Hinter der Bande, Absperrung ist gemeint :)) , ruft er unentwegt aufmunternde Worte zwischen den Ballwechseln ins Spiel! Das nervt mich zunächst …
Nach 2:1 Sätzen und einer 6:4 Führung im 4. Satz für mich zeigt Magnus ein Time-Out an. Supi, ich hatte in der Vergangenheit bestimmt schon 9 Time-Outs gegen mich, alle Spiele gewonnen. So auch dieses Mal: Sieg in 4 Sätzen!
… während dessen auf der Bank: „Time-Out, ob das was bringt?“, meint der 89-jährige (!) amtierende Vereinsmeister des TSV Ottersberg, Jugendtrainer, Barna-Spieler. Erst wenn sein Rückhand-Belag unter seinem Zeigefinger ein Loch bekommt, holt er sich einen neuen…
Während des anschließenden Doppels unterhalte ich mich mit ihm weiter. Die Gegner gewinnen, wie erwartet, doch Edelmann/Beese haben ihnen mit 17:15 einen Satz abgetrotzt, Beifall von der Bank!
Nun kommt es zum Spitzenspiel zwischen Linus Kreft (1382) und Jutta Schovanka(1310).
Hinweis von Linus beim Einspielen: „Mein schwarzer Belag ist ‚Lange Noppe‘!“. Ich: „… und drehen tust du auch! Puuh.“
Nett von ihm mich zu warnen, bei Arnold Rohlfs hat er das nicht getan. Das Spiel beginnt. Verdammt, schon wieder so fiese Aufschläge! Es folgt ein spannendes kräftezehrendes Spiel in Högschter Kontschentration, wie Jogi Löw immer so schön geschwurbelt hat. Hinter der Bande steht wieder der Coach Magnus. Gefühlt spiele ich jetzt mental gegen zwei Gegner … Doch das ist okay für mich, weil ich sehen kann, dass mein 15-jähriger Gegner diese Unterstützung dringend benötigt! Den vierten Satz gewinne ich. Ausgleich. 12:14; 16:14; 11:8; 9:11 Der 5. Satz geht nach einem hochemotionalen Einzel (die Halle tobt) mit 11:7 verdient an den Gegner.
Zeitlich gesehen, war es das letzte Spiel, also laufe ich eine große Runde zum 4:3-Sieg-Gratulations-Abklatschen des Gegners: Linus, Coach, und dann zu Nr. 2 und 3 des Gegners. „Das Spiel hatte echt einen hohen Unterhaltungswert!“, begeistert sich Klaus Edelmann, während Linus als Mannschaftsführer Mühe mit seiner Unterschrift hat: „Ich weiß gar nicht mehr, wie ich heiße!“
Ich glaube, DAS Spiel wird mir ewig in (positiver) Erinnerung bleiben!!
Spiel 3: Kantersieg gegen die Holtum TT Boys
Wir haben unser erstes Heimspiel im STC. Die Holtum TT Boys bestehen aus zwei boys und einem Älteren. Noch am Vormittag ersuchen die Gäste telefonisch um eine Spielverlegung wegen Krankheit. Da der Terminkalender wegen der bevorstehenden Fußball EM ausgeknautscht ist, lehnen wir ab und der Gegner greift in die STC-Trickkiste (eine legale Besonderheit des STCs) und meldet kurzerhand einen 5. Spieler nach. Sebastian Weegen springt für seinen Bruder Alexander ein.
Gespielt wird bei uns in einer im Sommer viel zu warmen Halle, Mief von ca. 40 Sporttreibenden, die Luft kann man wie in Dauelsen schneiden! Wir spielen mit Nittaku-Bällen, dem persönlichen Favoriten unserer Mannschaft (im Punktspiel Sanwei). Im Einzel spielen heute für Ganderkesee 3, 4, 5 und Doppel 1./2. Zufällig spielen auch die Gegner mit 3, 4, 5 im Einzel.
Unsere heutige Nr. 1 im Match Heiner Beese bestreitet sein erstes Einzel im STC und gewinnt nach hartem Kampf im 5. Satz knapp gegen Eike Bosselmann. Im 3. Einzel trifft der nachgemeldete Spieler der Gegner Sebastian auf Klaus Edelmann. Auf der Bank reiben Arnold Rohlfs und ich uns ungläubig die Augen, als Sebastian nach knapp verlorenem ersten Satz gegen Klaus plötzlich die Schlägerhaltung in ‚Penholder‘ wechselt! Was ihm aber auch nichts nützt, denn das Spiel geht mit 3:0 Sätzen an uns. Das Doppel gewinnen Gottschalk/Schovanka „souverän“ mit 11:2, 11:3 und 12:10 nach einem Rückstand von 6:10.
Am Ende gewinnen wir das Match mit 21:3 Sätzen und 7:0 Spielen. Puuh, erster Sieg im STC.
Geht doch!
geschrieben von Jutta Schovanka